Ich sag dann mal Tschüss

Meine Oma hat’s mir immer prophezeit und ich hab ihr jedes Mal widersprochen. „Kind, die Zeit geht so schnell vorbei!“ „Ach, Oma, höchstens die Ferien, alles andere schleicht soooo dahin.“

Und sie hatte doch Recht. Und wie!!

7 ½ Jahre. Als Kind wär’s für mich ein ganzes Leben gewesen. Und heute? Die letzten 7 ½ Jahre sind dahingerast. Ich hätt’s nicht gedacht.

War ne aufregende und – wenn ich über das eine oder andere bewusst nachdenke – auch eine sehr gefüllte Zeit.  Mit vielen besonderen Erfahrungen und Begegnungen.

Feste wurden gefeiert, in Brebach, Fechingen und auch in Bliesransbach, wo die kleine Dachkirche aus allen Nähten platzte. Kontakte wurden geknüpft und vertieft mit Menschen unterschiedlichster Religion, mit den katholischen Schwestergemeinden, mit der Diakonie, den politisch Verantwortlichen, mit vielen Akteuren in den drei Gemeindeteilen.

Ich habe mich wohl gefühlt in den Gemeindekreisen und war immer wieder erstaunt über die Vielen, die ehrenamtlich doch ganz schön viel auf die Beine gestellt haben.

Vielfalt – das beschreibt die Kirchengemeinde sehr gut. Hier können Ideen in die Tat umgesetzt werden. Besondere Gottesdienste genau so wie besondere Veranstaltungen. Taizé-, Literatur-, Mundart-, Faschings-, Jugend-, Wander-, Fahrrad- oder Hof-Gottesdienste gehörten u.a. dazu. Nacht der Kirchen, Pilgeraktionen, Urlaub ohne Koffer, Lutherfahrten oder Dunkelcafé ebenfalls.

Eigentlich eine Pfarrstelle, die schnell wieder besetzt sein müsste. Man wird sehen, wie sich das entwickelt.

Ich sag auf jeden Fall allen, denen ich begegnet bin, Danke. Für die Nachsicht für meine Fehltritte, für die Versäumnisse und für das, was anders war als gewohnt. Danke auch für alle Bestärkungen. Für das gemeinsame Umsetzen von Ideen. Für die große Freundlichkeit, die mir entgegengebracht wurde. Dafür, dass ich jetzt auf eine Zeit zurückblicken kann, die 7 ½ Jahre lang war und wie im Flug vergangen ist. Denn das weiß ich: Auch 7 ½ Jahre ziehen sich, wenn man sich unwohl fühlt. Und genau das habe ich nie so empfunden. Im Gegenteil.

Nach dem Berufsschulpfarramt der Gemeindedienst. Beides hatte sein Recht und von beiden Orten nehme ich viel mit. In den Ruhestand, auf den ich mich nun ebenfalls freue. Und ab und an werde ich durch die „Dörfer“ radeln und mich an das Schöne erinnern. Tschüs. Macht es alle gut, bleibt gesund und wohlgemut. Von Gott gesegnet seid Ihr allemal.


Euer Josef Jirasek

15.09.2021 (Bildnachweis: evks/Eulenstein)